GitHub
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github.com
Motto Build software better, together.
Beschreibung kollaborative Versionsverwaltung
Registrierung optional, erforderlich für Uploads
Sprachen Englisch
Eigentümer GitHub, Inc.
Erschienen Februar 2008
Status Aktiv

GitHub ist ein webbasierter Online-Dienst, der Software-Entwicklungsprojekte auf seinen Servern bereitstellt (Filehosting). Namensgebend war das Versionsverwaltungssystem Git.

Inhaltsverzeichnis

GeschichteBearbeiten

GitHub wurde von Chris Wanstrath, PJ Hyett und Tom Preston-Werner mittels Ruby on Rails und Erlang entwickelt und im Februar 2008 gestartet. Das Unternehmen GitHub, Inc. besteht seit 2007 und hat seinen Sitz in San Francisco.[1]

Das schnelle Wachstum des Dienstes führte 2009 zu mangelnder Stabilität und Geschwindigkeit. Die Betreiber reagierten mit einem Wechsel zu Rackspace als Webhoster.[2]

Im Juli 2012 erhielt GitHub eine Investition von 100 Millionen US-Dollar vom Risikokapitalgeber Andreessen Horowitz.[3] Im Juli 2015 erhielt GitHub im Rahmen einer weiteren (engl. "series B") Finanzierungsrunde 250 Millionen US-Dollar von Sequoia Capital, Andreessen Horowitz, Thrive Capital und anderen Venture-Capital-Fonds.[4]

EigenschaftenBearbeiten

Im Gegensatz zu anderen Dienstleistern zur Verwaltung quelloffener Software (englisch ‚open source hoster‘), wie SourceForge, steht auf GitHub nicht das Projekt als Sammlung von Quellcode im Zentrum, sondern der Nutzer mit seinen Quelltext-Datenbanken, den sogenannten Repositories (also Verzeichnissen, die mit Git verwaltet werden). Auch das Erstellen (engl. ‚branch‘) und Zusammenführen (engl. ‚merge‘) von Abspaltungen (engl. ‚forks‘) wird besonders propagiert. Die sog. Forks machen das Mitentwickeln bei fremden Projekten besonders einfach: Um dort einen Beitrag beizusteuern, wird das Repository zunächst abgespalten, dann werden die zu übernehmenden Änderungen hinzugefügt und dem Besitzer des Originals eine Anfrage ("pull request") gestellt, die Änderungen zu übernehmen (alles über die Weboberfläche möglich, teilweise aber auch mit Git selbst realisierbar). Damit wird unter Berücksichtigung der Besonderheiten verteilter Versionskontrollsysteme ein soziales Netzwerk geschaffen, was sich auch in den aus „echten“ sozialen Netzwerken bekannten Funktionen „Beobachten“ oder „Folgen“ zeigt.

Während öffentliche einsehbare Repositories bei GitHub kostenfrei sind, ist das Erstellen privater, also nichtöffentlicher Repositories kostenpflichtig. Außerdem bietet GitHub größeren Unternehmen mit GitHub Enterprise an, eine eigene, abgetrennte GitHub-Installation zu liefern, um die Vorteile des sozialen Programmierens auch bei der unternehmensinternen Softwareentwicklung zu nutzen.[5]

Nachdem das Design von GitHub über Jahre unverändert geblieben war, wurde im Juni 2013 eine neue Oberfläche vorgestellt. In dieser tritt der Quelltext der dort bereitgestellten Software stärker in den Vordergrund.[6] Eine wesentliche Neuerung war eine visualisierte Statistik, welche die verwendeten Programmiersprachen und ihren Anteil am gesamten Projekt darstellt.

VerwendungBearbeiten

GitHub war im Jahr 2011 bei Open-Source-Software der populärste Dienst seiner Art, gemessen an der Anzahl der Schreibzugriffe („Commits“).[1] Der Dienst hat über zehn Millionen registrierte Nutzer und verwaltet 26,3 Millionen Repositories (Stand: August 2015).[7]

Neben vielen sehr kleinen oder oft nur vom Besitzer genutzten Projekten gibt es mehrere bekannte größere Open-Source-Projekte, die bei der Versionsverwaltung ihres Quelltextes GitHub verwenden.

Seit Mitte 2012 ist es möglich, auf GitHub auch komplette Websites bereitzustellen. Der Dienst unterstützt die Verknüpfung eines A-Record mit der IP-Adresse seiner Server und liefert statische Inhalte auf entsprechende HTTP- und HTTPS-Anfragen aus. Die Funktion ist sowohl in der kostenlosen als auch der „Enterprise“-Variante des Dienstes nutzbar.[8]

GitHub Enterprise ist auch Teil des Platform as a Service Bluemix.[9]

Im Oktober 2016 berichtete die Zeitschrift Nature über die zunehmende Bedeutung von GitHub für den Austausch von wissenschaftlichen Daten. Im Jahr 2016 hätten ein Prozent aller Veröffentlichungen in der Informatik GitHub als Quelle zitiert, gefolgt von Mathematik und den Lebenswissenschaften.[10]

KritikBearbeiten

2017 kamen nach einer Neufassung der Nutzungsbedingungen Zweifel auf, ob Github aus lizenzrechtlichen Gründen noch für das Hosting freier Software geeignet sei.[11]

LiteraturBearbeiten

  • John D. Blischak, Emily R. Davenport, Greg Wilson: A Quick Introduction to Version Control with Git and GitHub. In: PLOS Computational Biology. Band 12, Nr. 1, 19. Januar 2016, doi:10.1371/journal.pcbi.1004668.

Externe LinksBearbeiten

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. 1,0 1,1 Alexander Neumann: GitHub populärer als SourceForge und Google Code. heise Developer, 6. Juni 2011, abgerufen am 6. Januar 2013.
  2. Falk Hedemann: GitHub: Open-Source-Projekt-Hoster wechselt zu Rackspace. In: t3n Magazin. yeebase media GmbH, 16. September 2009, abgerufen am 27. August 2013.
  3. Douglas MacMillan: GitHub Takes $100M in Largest Investment by Andreessen Horowitz. Bloomberg, 9. Juli 2012, abgerufen am 6. Januar 2013 (english).
  4. Frederic Lardinois: GitHub Raises $250M Series B Round To Take Risks. TechCrunch, 30. Juli 2015, abgerufen am 30. Juli 2015 (english).
  5. GitHub Enterprise. GitHub, abgerufen am 6. Januar 2013 (english, The best way to build and ship software, on your servers.).
  6. Kim Rixecker: Github mit massivem Redesign – das ist neu. In: t3n Magazin. yeebase media GmbH, 18. Juni 2013, abgerufen am 18. Juni 2013.
  7. GitHub Press. GitHub, abgerufen am 28. August 2015 (english).
  8. Ilja Zaglov: Kostenloses Hosting für statische Webseiten mit GitHub. In: t3n Magazin. yeebase media GmbH, 28. Dezember 2012, abgerufen am 6. Januar 2013.
  9. GitHub Enterprise wird Bluemix-Service
  10. Jeffrey Perkel: Democratic databases: science on GitHub. In: Nature. Band 538, Nr. 7623, 6. Oktober 2016, S. 127–128, doi:10.1038/538127a (nature.com [abgerufen am 15. Januar 2017]).
  11. Antoine Beaupré: An update to GitHub’s terms of service. LWN.net, 8. März 2017, abgerufen am 20. März 2017.